...fair geht vor!

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

Gegenseitiges Helfen und Vernetzen, eines unserer Ziele. Was bietet sich da besser an, als ein wenig Struktur in das Chaos der heutgen Zeit in Sachen Flüchtlingshilfe zu bringen.

Vernetzung der Flüchtlingshilfe-Organisationen

Viertes Treffen am 19. September 2016:

Ehrenamtliche treffen sich zum Gedankenaustausch

Aktion „…fair geht vor!“ hilft beim Vernetzen

STADE. Rege Diskussionen waren im Gange als sich die ehrenamtlichen Helfer der Asylkreise des Landkreises am vergangenen Montag trafen. In Gang gesetzt hat das Treffen, wie auch schon die Male davor, Uwe Kowald, Initiator der Aktion „…fair geht vor!“. Eingeladen hatte er nicht nur die Ehrenamtlichen, sondern auch Vertreter der Banken im Landkreis. Immer wieder gab es Probleme bei der Kontoeröffnung für Asylbewerber. Welches Dokument wird für ein Konto benötigt? Wie hoch sind die Gebühren? Viele Fragen stürzten auf die Banker ein. Gerhard Hoffmann, Volksbank Stade-Cuxhaven und Detlef Pintsch, Sparkasse Stade-Altes Land gingen auf jede Frage sehr ausführlich ein. So konnte jeder der Ehrenamtlichen wieder etwas für sich mitnehmen. Unterstützung erhalten die Helfer ab sofort auch von der gemeinsamen Koordinierungsstelle des Landkreises und der Diakonie. Hier stand Herr Eric Weiher Rede und Antwort. Weiher möchte so nach und nach bis Oktober alle Kommunen aufsuchen und den Hilfebedarf abholen. Auch er möchte vernetzen. „So haben wir alle was davon. Wir sind keine Konkurrenten anderer Organisationen.“ sagt er. Die Koordinierung läuft an. Als weiteren Gast hatte Kowald, Sabine Kiehl vom Umweltamt des Landkreises eingeladen. Kiehl berichtete anschaulich, wie man den Flüchtlingen die Abfalltrennung deutlich machen kann. Allerdings muss man dabei, wie in vielen anderen Bereichen des Lebens, die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Asylbewerber fördern. Können Ehrenamtliche das leisten? An dieser Stelle ist garantiert auch professionelle Hilfe notwendig. Hilfe und Unterstützung benötigen die Helfer immer wieder. Oft steht die Frage im Raum, woher man diese Hilfe bekommt. Es fehlt eine Anlaufstelle, die alle Fragen beantworten kann. Hier sind zum einen die Politiker, als auch die Verwaltungen der einzelnen Kommunen gefragt.

Drittes Treffen am 2. Juni 2016

Zweites Treffen am 7. März 2016:

Flüchtlingshelfer vernetzen sich

Aktion …fair geht vor! hilft

STADE. Ko. Bereits zum zweiten Mal trafen sich die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer des Landkreises Stade zum Austausch. Die Aktion …fair geht vor! hat dieses Treffen organisiert und strebt die Vernetzung des Landkreises an. Sehr rege wurden viele Themen diskutiert. Immer wieder kamen die Anwesenden auf das Thema Sprache. Die deutsche Sprache ist der Schlüssel für die Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Sprachmittler werden händeringend gesucht. Einige Lösungen wurden aus dem Kreis der Flüchtlingshelfer erörtert. Ein weiterer schwerwiegender Punkt ist die Bereitstellung von Computern und dem zugehörigen Internetzugang. Auch hier wurden Lösungswege besprochen. So will sich zum Beispiel der ebenfalls anwesende Landtagsabgeordnete der CDU, Kai Seefried um die Möglichkeit von Hotspots über die Gemeinden kümmern. Ebenso um Busfahrkarten für Flüchtlinge. Hier wird es über die Vernetzung per Email eine zeitnahe Rückmeldung geben. Der Email-Verteiler wird auch für den Austausch von dringend benötigten Dingen genutzt. So konnte die Aktion …fair geht vor! schon direkt weiter helfen. Die Vernetzung funktioniert. Dank der Offenheit und des Engagements der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer im gesamten Landkreis. Die für alle sehr informative Veranstaltung wird auf jeden Fall wiederholt, damit die Vernetzung und Hilfe weiter gehen kann.

Erstes Treffen am 3.12.2015:

Stader Tageblatt-Veröffentlichung (Daniel Beneke)

Initiativen gehen auf dem Zahnfleisch

LANDKREIS. Die Premiere ist geglückt: Zum ersten Mal hatte die Initiative „Fair geht vor“ die Flüchtlingsbetreuer aus allen Kommunen des Kreises ins Stadtteilhaus des Altländer Viertels eingeladen. 

40 Aktive trafen sich am Donnerstagabend, um zusammen mit den Landtagsabgeordneten Petra Tiemann (SPD) und Kai Seefried (CDU) ihre Erfahrungen und Kontakte auszutauschen.

Der Abend begann mit Geschenken: Die Aktionsgemeinschaft spendete den Asyl-Arbeitskreisen aus Jork, Lühe und Oldendorf-Himmelpforten je 500 Euro. Das Geld hatte das Team in den letzten Monaten bei Benefiz-Flohmärkten und Haushaltsauflösungen gesammelt. Dass die Ehrenamtlichen bei ihrer Arbeit mit den Schutzsuchenden jede Unterstützung nötig haben, zeigte die intensive Diskussion im Anschluss. „Wir brauchen im positiven Sinne verrückte Menschen, die sich über das normale Maß hinaus einbringen“, erklärte CDU-Mann Seefried mit Blick auf die versammelten Flüchtlingsbetreuer. „Wir wissen, dass in der aktuellen Situation ohne Ihr riesengroßes Engagement vieles nicht funktionieren würde“, betonte der Parlamentarier. „Aber wir erleben auch, dass das Ehrenamt irgendwann an seine Grenzen kommt“, gab er freimütig zu.Helmut Wulff aus Himmelpforten: „Mir liegt viel daran, dass der soziale Frieden erhalten bleibt. Jeder Einzelne kann etwas tun.“

„Ich bin ein Flüchtlingskind“, bekannte seine SPD-Kollegin Tiemann. „Vielen Menschen machen Fremde Angst“, berichtete die Tochter eines Ostpreußen und einer Litauerin aus eigener Erfahrung. Die Asylkreise in den Gemeinden leisteten als Brückenbauer einen wichtigen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander und agierten als Brückenbauer zwischen den Kulturen: „Sie machen das hervorragend.“Ingrid Kemme aus Wischhafen: „Ein großes Problem für uns in Nordkehdingen ist die Entfernung. Die Fahrten sind sehr zeitraubend.“

Aus vielen Gesprächen habe die Landtagsabgeordnete mitgenommen, dass „eine verschlungene Bürokratie“ den Helfern vor Ort das Leben schwer macht. So gebe es alleine 66 verschiedene Aufenthaltstitel. Neben den Konflikten mit Behörden seien aber vor allem die persönlichen Schicksale der häufig traumatisierten Asylbewerber kaum zu ertragen. Mit der Folge, dass die Ehrenamtlichen selbst psychologische Betreuung bräuchten.Bodo Lawrenz aus Jork: „Bei den Verletzungen der Flüchtlinge gibt es spektakuläre Fälle. Operationen kosten Zehntausende Euro.“

Ein neues Koordinierungsbüro soll ab 2016 Abhilfe schaffen. 120 000 Euro habe der Kreistag dafür bereits im Haushalt eingestellt, verkündete Tiemann. Von der evangelischen Landeskirche kämen zusätzliche Fördermittel. Außerdem habe sich der Landtag mit dem Problem der überlasteten Helfer beschäftigt. „Das ist eine Thematik, die wir ganz dringend angehen müssen“, mahnte Gastgeber Uwe Kowald von „Fair geht vor“, der durch den Abend führte. Die öffentliche Hand dürfe ihre Aufgaben nicht auf die Ehrenamtlichen abwälzen.Bärbel Alpers aus Horneburg: „Wir haben die Partnerschaft für einen Flüchtling aus Syrien übernommen. Er ist für uns wie ein Pflegekind.“ 

Dass Geld alleine aber auch keine Lösung ist, bestätigten die Erlebnisse des Psychologen Helmut Morjan, der inzwischen als Koordinator für das Berufsbildungswerk Cadenberge-Stade tätig ist. Er stellte das Projekt „Zweifach helfen“ vor, das Flüchtlinge in Beschäftigungsmöglichkeiten vermittelt. Für 1,05 Euro pro Stunde dürfen sie in Vereinen, kirchlichen Einrichtungen oder Gemeinden arbeiten. Der auf maximal 20 Stunden in der Woche angelegte Job endet nach spätestens 15 Monaten. Er gebe dem Alltag der Asylbewerber eine verlässliche Struktur und erleichtere die Integration. Sie kämen schneller mit Einheimischen in Kontakt und könnten nebenbei ihre Sprachkenntnisse verbessern. Die Kosten für den Träger seien gering. Dennoch weigerten sich einige Kommunen, Zufluchtsuchende einzustellen.Julia Zimmermann aus Beckdorf: „Wir haben entschieden, dass wir uns besser organisieren und die Aufgaben verteilen müssen.“

An den Tischen wurde lange diskutiert – über Erfahrungen mit Sprachkursen, Anwälten, Ärzten und Ämtern. Tipps machten die Runde. Aber auch die eigene Betroffenheit, wenn liebgewonnene Asylbewerber plötzlich abgeschoben werden, kam zur Sprache.

Die Netzwerktreffen von „Fair geht vor“ sollen nächstes Jahr weitergehen.

 

Nach oben

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.