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Mittwoch, 21.12.2022 , 14:00 Uhr

In Fredenbeck warten Senioren vergeblich auf den Bus

Seit über zwei Jahren vereint der Convivo-Wohnpark in Fredenbeck Generationen. Was vor allem den Senioren vor Ort aber noch fehlt, ist Mobilität. Sie warten auf einen Bus - bisher vergeblich.


Um deutlich zu machen, wie sehr sie eine Bushaltestelle begrüßen würden, sind an einem Tag Dutzende Senioren und Bewohner des Convivo-Wohnparks zusammengekommen. Symbolisch halten sie Ausschau nach einem Bus - aber es kommt keiner. Neben jungen Familien wohnen in dem neu erschlossenen Wohngebiet auch Seniorinnen und Senioren in 75 Wohnungen und fünf Wohngemeinschaften. Die nächste Bushaltestelle liegt bei der Fredenbecker Grundschule am Raakamp - oder in Deinste. Der nächste Supermarkt ist mit dem Penny etwa 900 Meter entfernt. Für viele Menschen höheren Alters eine unüberwindbare Hürde.

Fredenbecks Seniorenbeirat ist eingeschaltet

„Wir wollen nicht, dass die Menschen vereinsamen und wollen möglichst ihre Eigenständigkeit erhalten“, sagt Janet Schönfeld von der Convivo-Leitung. Mit einer öffentlichen Verkehrsanbindung würden sie im Ortskern von Fredenbeck außerdem vermehrt als Kaufkraft auftreten. Die Einkaufsfahrten, die der Wohnpark anbietet, reichten vielen nicht aus.

Der Seniorenbeirat der Samtgemeinde bekam von dem Wunsch ebenfalls Wind. „Die Bewohner haben gesagt, dass hier eine Busanbindung fehlt“, sagt Rolf Mau. Deshalb macht sich nun auch die Arbeitsgemeinschaft Barrierefreies Stade/LK Stade rund um Uwe Kowald für das Errichten einer Haltestelle am Wohnpark stark. „Jedes Seniorenheim sollte eine Bushaltestelle in der Nähe haben“, betont Uwe Kowald. Auch Bürgermeister Hans-Ulrich Schumacher unterstützt die Idee.

Mehr Mobilität für Patienten der Physiotherapie-Praxis

Der Convivo-Park beheimatet zudem nicht nur Senioren. Auch öffentliche Einrichtungen sind Teil des Konzepts. Eine Kita, ein Bistro und ein Friseur sind ansässig. Besonders die neu eingerichtete Physio-Praxis von Armin Koch würde von einer Verkehrsanbindung profitieren. „Viele kommen aus Fredenbeck hierher, meine Patienten haben teilweise Bewegungseinschränkungen“, so Koch. Auch die Rheuma Liga Stade komme seit neustem zum Funktionstraining vorbei.

Ursprünglich war von den Initiatoren eine Haltestelle an der Hauptstraße angedacht. Doch inzwischen kam eine neue Idee auf den Tisch: Der Parkplatz vor der Wohnanlage, der wie ein Rondell befahren werden kann, könnte als Wendehammer für eine Bushaltestelle direkt vor der Wohnanlage dienen. So müsse keine aufwendige Querungshilfe über die Hauptstraße inklusive vorheriger Verkehrszählung eingerichtet werden. „Und es muss kein Land auf beiden Seiten für die Haltestelle erworben werden“, sagt Rolf Mau.

„Das ist natürlich nur ein Vorschlag“, betont Uwe Kowald. Schlussendlich liege es bei der KVG und dem Eigentümer des Wohnparks, darüber zu entscheiden.

Idee eines speziellen Katasters für Bushaltestellen

Die Verkehrsgesellschaft müsse erst einmal prüfen, ob der Plan der Ehrenamtler geeignet und der Wendeplatz auf der Parkfläche für die Busse geeignet sei.

Unterstützung bekommt das Vorhaben von einem Projekt der BBS III in Stade. Schüler der Heilerziehungspflege nahmen Fredenbeck mit Blick auf Barrierefreiheit unter die Lupe. Mit Blick auf die fehlende Bushaltestelle kamen sie zu dem Schluss: „Die Bushaltestelle ist wichtig für Fredenbeck - und nicht nur für die Bewohner und Bewohnerinnen des Convivo-Parks.“

Uwe Kowald schwebt mit seiner Arbeitsgemeinschaft noch ein größeres Ziel für den Themenbereich Bushaltestellen vor. „Wir wollen vorschlagen, ein Bushaltestellen-Kataster zu erstellen“, sagt er. So könnte der im gesamten Landkreis überprüft werden, möglicherweise auch in Zusammenarbeit mit der Hochschule oder den Berufsbildenden Schulen zusammengetragen werden, wo es noch Verbesserungsbedarf in Sachen Abdeckung und Barrierefreiheit gibt.

So barrierefrei ist Fredenbeck

Nicht nur der Convivo-Park an der Hauptstraße stand auf dem Prüfstand: Die angehenden Heilerziehungspfleger Ramon Lindner, Hanna Söffgen und Friedrich Stürzl erkundeten auch den Rest des Ortes, um als Projektgruppe „Fredenbeck“ ein Fazit zu ziehen: „Fredenbeck liegt bei der Barrierefreiheit sehr weit vorne und bietet Einkaufsmöglichkeiten,Praxen und andere Einrichtungen ohne Barriere.“ Besonders das Fredenbecker Rathaus habe sich positiv hervorgetan: Der Eingang sei über eine elektronische Tür begehbar, die Anmeldung in niedriger Höhe zugänglich und alle Etagen über einen Fahrstuhl zu erreichen. Auch Supermärkte konnten mit niedrigen Pfandautomaten punkten, in der Kreissparkasse waren die Automaten mit Rollstuhl bequem zugänglich und mit verschiedenen Sprachen ausgestattet. Besonders die breiten Parkplätze am Einkaufsort rund um Edeka, Aldi und Rossmann fielen positiv auf


Verschiedene Vertreter aus Fredenbeck und dem Landkreis befürworten eine Bushaltestelle am Park.

 


Doch es gibt auch Verbesserungsbedarf: Die Projektgruppe stellte fest, dass die E-Ladesäule am Rathaus durch den Bordstein nicht per Rollstuhl bedienbar ist. Auch die Einlaufgitter auf den Gullys der Gemeinde könnten gefährlich werden, weil die Streben weiter auseianderliegen, als ein Rollstuhlreifen breit ist.

Die angehenden Heilerziehungspfleger Ramon Lindner, Hanna Söffgen und Friedrich Stürzl erkundeten auch den Rest des Ortes, um als „Projektgruppe Fredenbeck“ ein Fazit zu ziehen: „Fredenbeck liegt bei der Barrierefreiheit sehr weit vorne und bietet Einkaufsmöglichkeiten, Praxen und andere Einrichtungen ohne Barriere.“

Besonders das Fredenbecker Rathaus habe sich positiv hervorgetan: Der Eingang sei über eine elektronische Tür begehbar, die Anmeldung in niedriger Höhe zugänglich und alle Etagen über einen Fahrstuhl zu erreichen. Auch Supermärkte konnten mit niedrigen Pfandautomaten punkten, in der Kreissparkasse waren die Automaten mit Rollstuhl bequem zugänglich und mit verschiedenen Sprachen ausgestattet. Besonders die breiten Parkplätze am Einkaufsort rund um Edeka, Aldi und Rossmann fielen positiv auf. Doch es gibt auch Verbesserungsbedarf: Die Projektgruppe stellte fest, dass die E-Ladesäule am Rathaus durch den Bordstein nicht per Rollstuhl bedienbar ist. Auch die Einlaufgitter auf den Gullys der Gemeinde könnten gefährlich werden, weil die Streben weiter auseinander liegen als ein Rollstuhlreifen breit ist.

Tag der Nachhaltigkeit in Fredenbeck mit Ministerpräsident Stephan Weil

Die Wohnanlage Convivo-Park in Fredenbeck lädt zum „Tag der Nachhaltigkeit“ ein. Neben dem Besuch von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stehen Angebote von Repair Café bis hin zu Pony-Reiten auf dem Programm.

Stephan Weil (SPD) ist zu Gast in Fredenbeck.


Seit gut zwei Jahren gibt es die Wohnanlage Convivo-Park in Fredenbeck. Im Wohnpark gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Wohngruppen mit Betreuung für Senioren, aber auch Wohnungen für Familien mit Kindern sowie den Gemeindekindergarten „Ankerplatz“. Die Philosophie der Einrichtung zielt nach eigenen Angaben unter anderem auf Nachhaltigkeit ab. Dieses Konzept verfolgt auch Uwe Kowald mit seiner Initiative „Aktion …fair geht vor!“. „Was liegt näher, als beide Projekte miteinander zu verknüpfen?“, so Kowald. So entstand die Idee zum ersten Tag der Nachhaltigkeit. Am Sonnabend, 20. August, lautet das Motto in der Zeit von 11 Uhr bis 15 Uhr: „Wer mitmacht, ist engagierter.“ Wie berichtet, wird ab 12 Uhr auch der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil erwartet, um die Projekte der Initiative zu würdigen.

Vorgestellt wird das Elbe-Repair-Café Drochtersen. Die Helfer sind am Sonnabend vor Ort und präsentieren ihr Können. Wenn ein defektes Gerät mitgebracht wird, versuchen die Reparaturhelfer, es wieder gangbar zu machen. Wer Interesse hat, selbst als Helfer tätig zu werden, ist ebenfalls herzlich willkommen.

Vereine stellen sich vor

Der beliebte Büchermarkt der „Aktion …fair geht vor!“ hält an diesem Tag ganz alte Bücher - etwa in Sütterlin-Schrift - bereit. Aber auch Puzzles gibt es gegen Spende. Auch können auf einer kleinen Tauschbörse Puzzles getauscht werden. Ressourcen zu schonen steht bei Kowald ganz oben auf dem Plan. So gibt es einen Stand, an dem Ware aus Haushaltsauflösungen gegen Spende abgegeben wird.

Das DRK ist mit einem Info-Stand dabei und erklärt, wie Altkleider aufbereitet und wieder verwendet werden. Allerdings sei dies nur möglich, wenn die Kleiderspenden einen guten Zustand haben. Aus Steinkirchen kommt ein E-Auto angefahren. Die Vertreter des Vereins Dorfstromer stellen ihr Konzept vor. Außerdem werden regionale Anbieter mit Honig aus eigener Imkerei und Äpfeln vertreten sein. Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee, Kuchen, Bratwurst und Steaks vom Grill gesorgt. Der Kindergarten „Ankerplatz“ sorgt für Spaß mit Kinderspielen, und die DJs von der Elbe mit einem Wunschkonzert sorgen für Stimmung. Wer auf einem Pony reiten möchte, kann dies ebenfalls ausprobieren.

HÜPFBURGEN-FESTIVAL
Montag, 25.07.2022 , 16:55 Uhr

3000 Begeisterte beim Familientag auf Krautsand





Das Spektakel „Krautsand hüpft und rockt“ auf Krautsand lockte vor malerischer Kulisse mehr als 3000 Besucher an. Schon jetzt gibt es weitere Pläne für die Hüpfburg-Wiese.

Das Familienfest „Krautsand hüpft und rockt“ mit 13 Hüpfburgen und zwei Live-Bands lockte am Sonntag nach Veranstalterangaben mehr als 3000 Besucher auf die Insel. Foto: privat


13 große Hüpfburgen und mehrere Hundert kreischende Kinder, während die Eltern weitestgehend entspannt zuschauen: Beim ersten Hüpfburgen-Festival auf Krautsand ging das Konzept auf. Die Mädchen und Jungen eroberten die luftgefüllten Burgen, ließen sich schminken und kurbelten engagiert an den Fußball-Kickern. Alles zum Nulltarif.

Gleich nebenan auf der Open-Air-Bühne am Strandbistro gab es Live-Musik von den „Jolly’s“ aus Odessa und den schon legendären Torpids.

„Krautsand hüpft und rockt“ lautete das Motto dieses Familientags, der vom Elbstrand-Resort, TVG Drochtersen, der „Aktion … fair geht vor“ und weiteren Sponsoren präsentiert wurde. Mit einer Burg vertreten war auch das Jugendrotkreuz des DRK-Ortsvereins Drochtersen. Hilfestellung leisteten die Feuerwehren aus Drochtersen und Dornbusch.

Hüpfburg-Wiese auf Krautsand soll erweitert werden

„Hier ist in den Ferien so viel los wie sonst nirgendwo“, so der Drochterser Bernd Kühlcke. Die Chef-Organisatoren Dirk Ludewig und Uwe Kowald zeigten sich zufrieden und wollen den Familientag zur Tradition auf der Insel werden lassen.

Und sie haben bereits weitere Ideen im Kopf. So sollen auf der Hüpfburg-Wiese weitere Sitz-Möglichkeiten, darunter Liegestühle, geboten werden – so können die Eltern ihren Kids beim Toben noch entspannter zuschauen. Auf Wunsch vieler Eltern soll zudem ein Kinder-Flohmarkt etabliert und auch das gastronomische Angebot erweitert werden. (st)

NEUES PROJEKT
Mittwoch, 08.06.2022 , 16:06 Uhr

Reparieren statt wegwerfen: 

Was Drochtersens Repair-Café alles wieder hinbiegt

Das frisch gegründete Drochterser Repair-Café brummt. Nicht nur aus der Gemeinde, aus dem ganzen Kreisgebiet kommen Bürger, um hier von freiwilligen Bastlern defekte Haushaltsgeräte unentgeltlich reparieren zu lassen. Sogar „Wunderheilungen“ gibt es.

Das Bastler-Gespann aus Michael Westphal und Gerd Eckhoff (rechts) kümmert sich beim zweiten Drochterser Repair-Café um eine der fünf Nähmaschinen. Die Besucher brachten auch Staubsauger, Smoothie-Mixer, Rasenmäher, Uhren, Radios und Rekorder mit. Foto: Knappe


Als Gisela Marschalkowski kurz nach 10 Uhr den „Blauen Salon“ der Seniorenresidenz „Landwandel“ in Drochtersen betritt, herrscht hier schon reges Getümmel. Die 74-Jährige, die mit einem defekten Tischgrill kommt, ist Besucherin Nummer zehn beim zweiten Repair-Café, das hier an jedem letzten Sonnabend im Monat stattfindet. Initiiert wurde das Projekt von Dirk Ludewig und Uwe Kowald von der Initiative „Engagieren! Jetzt!“.

Gisela Marschalkowski gibt am Empfang Informationen zu ihrem Gerät ab. Solche mit laufender Garantie dürfen nicht repariert werden. „Mein Tischgrill funktioniert schon seit längerem nicht mehr. Ich würde ihn gern für Bratwürste benutzen, wenn meine Enkel zu Besuch sind“, erzählt sie. „Mein Sohn hat schon gesagt: Schmeiß ihn weg!“ Hat Gisela Marschalkowski aber nicht getan. Zum Glück, wie sich später herausstellen wird.

Der älteste Bastler ist 86 Jahre alt, der jüngste 17

Neun Bastler sind beim Repair-Café in Drochtersen dabei, alle ehrenamtlich und alles Männer, der jüngste 17, der älteste 86 Jahre alt. Alle haben eines gemeinsam: Sie schrauben leidenschaftlich gerne, wollen sich nützlich machen und genießen die Gesellschaft Gleichgesinnter.

Der 86-jährige Jürgen Albrechtsen aus Hüll hatte früher eine Firma für Fernmeldetechnik, Video- und Alarmanlagen. „Ich freue mich, wenn ich mit meinen bescheidenen Kenntnissen hier nützen kann“, sagt er augenzwinkernd. Er repariert heute für Elke Köhn aus Freiburg eine elektrische Nähmaschine. Zwei Jahre lang konnte sie sie nicht benutzen. Elke Köhn kommt zu Jürgen Albrechtsen an den Reparaturtisch. Schnell stellt sich heraus: Bei ihrer Nähmaschine war bloß das Kabel defekt, Albrechtsen hat es ausgewechselt. Er zeigt Elke Köhn einen blauen Klebstreifen, den er vom alten Kabel gepult hat: „Das ist für Wundverbände geeignet – aber nicht für Kabel, das ist eine gefährliche Nummer“, mahnt er.


Jürgen Albrechtsen aus Hüll ist mit 86 Jahren der älteste Bastler und ehrenamtliche Mitarbeiter im Repair-Café.


Auch gegenüber ist der Patient eine Nähmaschine. „Die fünfte Nähmaschine ist gekommen“, ruft Uwe Kowald irgendwann in den Raum. Weil die teils älteren Modelle sehr schwer sind, wird Volker Gätjens von der TV Germania an diesem Vormittag zum Nähmaschinen-Träger ernannt. Er schleppt die Geräte vom Auto ins Café und wieder zurück. Das Repair-Café macht aber auch Hausbesuche – etwa bei Heimbewohnern oder Senioren, die defekte Haushaltsgeräte nicht mehr tragen können.

Rosemarie Tys aus Drochtersen ist Besitzerin einer Nähmaschine, die seit zwei Monaten streikt. „Hab’ ich die zu wenig geölt“, fragt sie. Manfred Westphal (68) und Gerd Eckhoff (67) knöpfen sich das Schätzchen gemeinsam vor: Am Ölmangel allein lag es nicht. „Der Fadenumsteller läuft schon wieder. Der war verdreckt. Das ist schon ein Teilerfolg“, so Westphal. Aber der Mitnehmer funktioniert noch nicht. Eckhoff forscht in der Gebrauchsanleitung.

Das Repair-Café dient auch als Kontaktbörse

Westphal ist seit eineinhalb Jahren raus aus dem Arbeitsleben. „Ich bin 40 Jahre lang Lkw gefahren und habe zwischendurch Werkbaumaschinen repariert.“ Weil Westphal beruflich so viel unterwegs war, fehlen ihm in Drochtersen die Kontakte. Er freut sich, im Repair-Café neue Menschen kennenzulernen – und Gleichgesinnte.

Gisela Marschalkowski hat unterdessen in einem der Armsessel in der Wartezone Platz genommen, ihr Tischgrill ist noch auf der Warteliste. Hier sitzt auch Hans-Karl Johns (83), der extra aus Neu Wulmstorf gekommen ist. Mit seinem Dia-Leuchtprojektor würde er gerne wieder alte Aufnahmen anschauen: „Ich bin früher viel gereist, etwa in Indonesien“, erzählt er. Die 300-Watt-Glühbirne ist kaputt, sie sei auch nicht mehr zu bekommen, sagt Johns. Das Bastler-Gespann aus Dirk Laesch und Andreas Mohn wägt kritisch ab: „Ich würde versuchen, für Sie eine passende Birne im Internet zu finden, anstatt einen neuen Sockel einzubauen – der wäre hier eine sehr sportliche Herausforderung“, sagt Laesch. Johns nickt eifrig: „Besorgen Sie gleich zwei.“ Die beiden werden noch telefonieren, denn für extra bestellte Ersatzteile müssen die Kunden bezahlen.

Zwei Wunderheilungen machen die Besucher glücklich

Jetzt ist Gisela Marschalkowskis Tischgrill dran. Ernst Jakubowski, gelernter Maschinenschlosser, öffnet den Grill, prüft die Kontakte und misst alles durch. Seine Tischgrill-Diagnose: „Da war nix. Er funktioniert.“ Eine Wunderheilung.


Der vierjährige Mats aus Stade freut sich, dass Felix Mitterhuber (17) ihm sein Spielgerät repariert hat. Es war eine „Wunderheilung“.


Der jüngste Besucher ist derweil Kunde beim jüngsten Bastler. Der 17-jährige Felix Mitterhuber aus Oederquart bastelt gern an Elektronik, „meistens an PCs“. Der vierjährige Mats aus Stade hat sein „Teddybärenspiel“ mitgebracht, mit bunten Knöpfen zum Drücken. Da sollte eigentlich etwas aufleuchten. „Das ist noch ein Spielzeug aus meiner Kindheit, jetzt haben wir es vom Dachboden geholt. Aber es scheint einen Wackelkontakt zu geben“, vermutet Mats’ Mutter Celina Scholz. Während Mats einen Schokokuss vertilgt, prüft Mitterhuber die Elektroverbindungen. Ein paar Minuten später funktioniert es ohne Wackler. Mats strahlt. Mitterhuber zuckt mit den Achseln: Ich habe eigentlich nix gemacht.“ Vielleicht sei einfach ein Kabel locker gewesen. Noch eine Wunderheilung.

So einfach geht es aber nicht mit dem elektrischen Tierhaarschneider von Rolf-Udo Willmann aus Drochtersen. „Zurzeit schneide ich mit der Schere.“ Zum Hundefriseur möchte Willmann nicht, zu teuer: „Das kostet pro Schnitt 50 Euro! Ich bin Rentner.“ Bastler Jürgen Albrechtsen kann das Gerät nicht öffnen. „Das sind keine handelsüblichen Schraubenköpfe.“ Albrechtsen wird den Tierhaarschneider wie auch eine Nähmaschine mit nach Hause nehmen und zum nächsten Drochterser Repair-Café wieder mitbringen. Das wird am Sonnabend, 25. Juni, wieder um 10 Uhr öffnen.

Ein Portrait von Ulrich Kulicke erschienen im Mittwochsjournal am 23. März 2016

Hier wird eindrucksvoll beschrieben, was für Ideen Uwe Kowald, Initiator der Aktion "...fair geht vor!" hat.

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